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Der Rennweg, X26 im Sauerland, zieht sich
von Paderborn über Gellinghausen,
Wewelsburg, Büren, Rüthen, Warstein, Torhaus
nach Neheim-Hüsten.
Wir wollen uns die Paderborner Höhen anschauen und einen Vorgeschmack auf das
Sauerland holen. Gesehen hatten wir den Weg erstmalig am Torhaus und wir sind
mal gespannt,
wie sich die Landschaft zwischen Paderborn und Neheim entwickelt.
Sie möchten den Verlauf auf einer Karte sehen, das Höhenprofil oder die GPS
Daten? Ein Klick und Sie sind am Ziel
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tut der X26 auch Rennweg genannt am Bahnhof in Paderborn.
Basis ist wenigstens in Teilen ein alter Handelsweg.
Heute ist das einer der Hauptwanderwege im Sauerland der von Paderborn
ausgeht.
eigentlich startet er am Bahnhof, aber in Anbetracht der Tatsache, das
Paderborn selber sehr sehenswert ist, wollten wir die Stadt nicht links
liegen lassen.
Der Dom macht schon was her und im Dommuseum war gerade erst die Canossa
Ausstellung.Schon da ist
zu bemerken, es geht bergauf.
Paderborn ist auch einer der zentralen Drehkreuze für Wanderwege. Hier läuft
der X3, Diemel Ems Weg
und der X4 Diemel
Lippe Weg parallel mit unserem. |

Hier lässt sich der Anstieg nicht mehr leugnen. Wir sind
kurz vor dem Segelflugplatz Haxter Grund der aber nicht unten sondern oben
auf dem Berg liegt und sollte sich jemand gefragt haben, warum auf den Höhen
des Paderborner Landes ein Windpark ist, so wird er das hier oben sehr
schnell merken.
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Von Haxter Grund zieht sich das Ellerbach Tal wunderschön
durch die Wiesenflächen. Will man den Ellerbach sehen, muss man bei einer
Wetterlage nach einem Regen kommen da er sonst in großen Teilen unterirdisch
fließt. Das ist auch deutlich zu sehen, im Bach wächst das Gras.
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Wir steigen aus dem Ellerbachtal auf nach Schloss Hamborn.
Es ist Sonntag und der Ort wirkt wie ausgestorben. Eigentlich schade denn
der Ort hat seine Highlights, nicht das Schloss sondern die Details machen
den Flair, angefangen bei der Villa Kunterbunt bis hin zu zweifarbigen
Kiesbeet unter einem Gitterrost.
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Von Schloss Hamborn aus geht es weiter
Richtung A33 Querung, Ortschaften bis dahin, keine, es sei denn, Hoflagen
wie Gellinghausen mit dem Gefährlichsten Wachhund zählen als solche. Leicht
ansteigend zieht sich der Weg den Berg hinauf, malerisch wirkt eine
Imkerstation, fragt sich, wie lange es so etwas noch gibt.
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Noch
ist der Wald ohne Laub, aber es zeigen sich schon die frühen Blüten des
Waldes und trotz dem 1. April, die Knospen an den Bäumen kommen schon mit
Macht.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht von plötzlichem Frost dahin gerafft
werden.
Zum Wandern in dieser Jahreszeit ist es echt schön, zum einen sind die Wege
relativ befestigt, zum anderen stehen sie in der prallen Sonne so dass sich
schnell mal T-Shirt Wetter einstellt, allerdings sofort gestoppt wenn der
Wind bläst. Das jedoch tut er auf den Paderborner Höhen ständig, kalte
Heimat eben.
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Unten angekommen erreichen wir die
Kluskapelle, eine kleine, berocke Kapelle auf einem Hof mit angeschlossenen
Kaffee und Restaurant. Für uns leider zu früh zum Rasten, für Familien
ideal.
Die Anlage verfügt über einen super Kinderspielplatz und in 50 Metern
Entfernung liegt dort ein wunderschöner Teich. Nach etwa 1,5 km kommt
Gellinghausen, auffällig die
Försterei mit dem schärfsten Hund Deutschlands, ich würde sagen Deutsch
Drahthaar, bin aber kein Fachmann. Oberhalb befindet sich dann eine alte
Wallburganlage mit mehr als beachtlichen Ausmaßen.
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Markant und nie zuvor in dem Umfang
gesehen, Riesen Ackerflächen auf den Höhen, Wald rechts und links davon und
keinerlei Hof in Sicht. Teilweise sind vermehrt Stallungen zu sehen, die
offensichtlich Tiere enthalten, ohne das ein Hof in Sicht wäre. Fragt sich
nur, was die armen Tiere machen wenn da mal etwas passiert. Wahrscheinlich
ist den Besitzern das aber eh schnuppe, die sind bestimmt versichert.
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Von der A33 zur A44, der
Autobahnabschnitt, aber dazwischen sehr viel Wald. Eine Wiese mit drei
kreisrunden Teichen, deutlich erhöht in der Wiese. Schwemmkegel der Quellen
im Almetal. An Wasser ist nie Mangel, oft ist es aber nicht zu sehen da es
nach unten abhaut und dann wie hier wieder auftaucht. Hier begleitet uns der
Kistenweg bis rauf nach Wewelsburg.
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Die Wewelsburg im Grau des Nieselregens,
es ist die einzige Dreiecksburg Deutschlands, heute ein Museum und eine
Jugendherberge, früher eine Hochburg der dunklen Vergangenheit.
Wie auch immer, mächtig, auch beeindruckend, aber auf mich hat sie nicht
schön gewirkt, dafür war sie zu massig. Hier treffen wir auch auf den
Sintfeld Höhenweg
der uns nun bis Weine begleitet.
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Typisch dieses Trockenbachtal, zieht es
sich doch von der Wasser führenden Alme den Berg hoch. Über Kilometer geht
es so trocken dahin und der Gipfel dann, kurz vor dem höchsten Punkt ist
wieder Wasser drin. Schön auch, das wir den Lärm der Autobahnen hinter uns
lassen. |
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Entlang
der trockenen Bäche geht es immer weiter den Berg hinauf. Lustig, weiter
oben ist dann auch Wasser drin und das wo es dort so über wie nur was zur
Zeit ist. Allüberall sind die Spuren von Kyrill zu sehen. Nicht nur die
umgefallenen Bäume die teils noch über den Wegen liegen bereiten Probleme,
schlimmer gestalten sich die Wege selber, die sind durch das Wasser im Boden
komplett kaputt gefahren. Zwar existieren offensichtlich auch Geräte mit
flachen Reifen, die meisten haben aber Reifen die eher Fräsen entsprechen.
Ein einziger Förster zeigte ein Herz für Wanderer und hatte den Weg um die
Kyrill Schäden herum gelegt. Entlang des Weges oben auf dem Hügel stapelten
sich die Stämme rechts und links des Weges und kurz vor Büren dann ein
Waldklassenzimmer mitten im Wald. |
Am
Waldrand lang geht es dann langsam aber sicher wieder runter zur Alme und
damit nach Büren.
Schon von weitem ist die Kirche Maria Immaculata aus zu machen, zu
charakteristisch ist der Bau mit seinem Schulgebäude direkt daneben.
Es handelt sich um die Kirche eines ehemaligen Jesuiten Kollegs, was aber
nicht in Benutzung genommen wurde da bald schon die Liegenschaft an den
Staat ging. So schön wie die Stimmung allerdings im Inneren
ist könnte ich dort Stunden verweilen.
Wie überhaupt in dieser Gegend, es kommen uns einen Haufen von Klöstern
unter die Füße, die Meisten aber sind nicht zu besichtigen da gräflicher
Besitz. |

Dieses gilt auch für dieses malerische
Kirchlein. Es ist Bestandteil eines ehemaligen Klosters, im gräflichen
Privatbesitz, oder im Fürstlichen, irgend wie kenne ich mich mit den Ständen
nicht so aus, aber Besichtigung war nicht möglich. Die Pferde gehörten zu
einem Reiterhof direkt daneben. Gott sei Dank ging wenigstens noch ein Weg
hindurch, wir haben es durchaus schon erlebt, das Riesen Umwege gelaufen
werden mussten damit den Hoheiten der Reiterelite keiner auf das Butterbrot
gucken konnte.
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So langsam nähern wir uns unserem heutigen Ziel, Weine an
der Alme.
An der ging es schon die letzte Zeit dahin. Sehr schönes Flüsschen, sicher
ist, da schauen wir mal auf einer gesonderten Wanderung näher hin. Irgend
wie ist an dem Flüsschen nichts gerade, selten so viele Kurven an einem Bach
gesehen und Bäume all über all entlang seines Verlaufes.
Müssen wir nur sehen, das genügend Wasser drin ist, sonst laufen wir auch da
an einer trockenen Alme entlang.
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Von Weine geht es gleich mal leicht hinauf, allerdings nur
um nach Gut Aschental wieder abzusteigen. Am Hang stehen zwei Ziegen
während sich eine komplette Ziegenherde im schwachen Schatten einer Eiche
versammelt hat. Durch das wunderschöne Aschental geht es dann immer entlang
des Baches den Berg wieder hinauf nach Meiste, einem kleinen Ort mit einer
riesen Laminat Firma. Zwar ist es eine Industrieanlage, aber wo immer es
ging wurde Wert auf eine ansprechende bis schöne Optik gelegt.
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Da Meiste oben auf dem Berg liegt, erschließt sich recht und
links des Weges immer eine neue Fernsicht. Über Kilometer laufen wir on topp
dahin und schon von weitem sehen wir unser Ziel Rüthen vor raus liegen.
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In der Ferne geht unser Blick in das Hochsauerland hinauf.
Wir hatten eine klasse Fernsicht und konnten tief in die Höhen hinein
schauen bevor wir nach Rüthen absteigen. Zwar sieht es so aus, als liege die
Kirche fast auf einer Höhe, aber das täuscht, dazwischen ist etwas, das
nennt sich Tal.
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Es ist das Möhnetal und somit kommt unser erster Kontakt mit
der Möhne zustande. Zweimal sollen wir sie noch wieder sehen, jedes mal
etwas größer und mit mehr Wasser, aber schon hier zieht sie sich wunderschön
durch das Möhnetal.
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Durch das Biebertal geht es aufwärts
Richtung Kallenhardt, dazwischen der gerupfte Rüthener Stadtforst. Hier ist
zu sehen, wie groß die Kyrill Schäden sind. Teilweise sind die Wege noch
immer mit Bäumen zugeschmissen. Da wo dann die Bäche fließen sind die Täler
allerdings ein einziger Traum.
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Alleine die Wasserqualität der Bäche ist
schon bombastisch, für Fußgänger existieren immer kleine Brücklein,
Fahrzeuge müssen durch das Kristall klare Wasser fahren, eine Furt eben.
Kein Bach ist gleich, keiner fließt gerade und kaum einer ohne Bäume rechts
und links, da wird schnell klar, wie es hier zu all den Trinkwasser
Talsperren kam.
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Jahreszeit typisch knallt der Farbton
Gelb für den Raps und Grün für die frischen Wiesen auf den Fotos. Wir
wandern so vor uns hin, genießen die Aussichten und diese Farben vor dem
blauen Himmel. So langsam fangen auch die Bäume das Knospen an. Bleibt nur
zu hoffen, das die Eisheiligen nicht noch mal zuschlagen.
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Entlang eines Steinbruchs nach dem
anderen nähern wir uns Warstein. Eigentlich hatte ich den Ort als Brauerei
Standort in Erinnerung aber die vielen Steinbrüche sind schon erstaunlich.
Eine Kalksteingrube nach der anderen, teilweise mit Autobahn Zufahrten, aber
später im Diamanten Park lernen wir die Suttroper-Quarze kennen. Also doch
nicht nur Bier.
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Warstein
liegt nach einem Temperatursturz in der Sonne vor uns. Der April 2007 ist
warm wie nie zuvor gewesen. Am 28 kletterte das Thermometer noch auf 28,5
grad. Jetzt in der Frühe um 10 Uhr können wir froh sein, wenn es lauschige
15 Grad übersteigt. Macht aber nichts, es geht bergauf so das uns nur all zu
schnell warm wird. Das Kirchlein oberhalb von Warstein sehenswert,
einerseits wegen des ganz tollen Kreuzweges, andererseits wegen der super
Aussicht auf Warstein und über Warstein weg. Nicht zu vergessen in der
Kirche, Andacht hinter Gittern.... Jesus eingesperrt..... ob das so sein muss....
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ohne Worte, ohne Gitter.... davor |

Endlang der verwitterten Wiesenpfähle
blicken wir zurück zum Warsteiner Kirchlein. Der letzte Blick bevor es in
den Wald geht, immer kontinuierlich nach oben. In der ferne sehen wir
Langholz Transporter fahren, die Vorboten, dass uns auch hier starke Kyrill
Schäden erwarten werden.
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Dann plötzlich und unerwartet, es bewegt
sich was vor uns......... Meister Lampe, gar nicht so scheu beim Verzehr der
Hasenapotheke......... frische Kräuter und Klee von feinsten. Irgend wie hat
er uns dann aber doch gehört, ein kurzer Antritt und weg ist er....
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Riesen Mikado.............. weg sind die
Bäume, da hat Kyrill zugeschlagen. Entlang des Weges haben wir die
Sammelstellen gesehen, hier ist jetzt auf einer großen Fläche der Kahlschlag
zu sehen. Wald wo bist du geblieben.....
Andererseits..... wie sieht es hier aus, wenn wir eventuell in 10 - 15
Jahren den Weg erneut gehen.... wie viele Kyrill haben bis dahin gewütet...
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Vom Waldparkplatz geht es weiter, immer
rauf und runter oben über den Kamm. Teilweise geht es im tiefsten Wald
dahin, dann wieder eröffnen sich tolle Blicke wie hier den runter in das
Tal, dort unten fängt dann schon bald der Möhnesee an, voller Trubel
während wir hier oben schon zumeist alleine sind.
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Immer wieder ergeben sich Detaillösungen
im tiefsten Unterholz, hier eine Kastanien Blühte oder eigentlich mehrere,
wunderschön leuchtend mitten im Wald. Ich weiß nicht, ob sich mein Blick
geschärft hat, aber es kommt mir schon so vor, als hätten Kastanien
zugenommen.
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Eine riesige Buche erhebt sich aus einer
von Kyrill zerfetzten Fläche, davor ganz schlank und astrein ein schlanker
Buchenstamm, ein Wunder das er noch steht, denn wer genau hinschaut sieht
auf halber Höhe noch einen Fichtenrest in der Großen Buche hängen. Der
Buchenwald dahinter hat bestimmt Glück gehabt, den hat die Böe nicht
erwischt... oder?
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Noch mal Kastanie, mitten im Wald reckt
sie sich der Sonne entgegen. Zart durchscheinende Blätter richten sich auf
die Sonne aus um nur ja jeden Strahl einzufangen. So tief im Wald standen
noch Pfützen obgleich es seid mehr als vier Wochen nicht mehr geregnet hat.
Bald darauf erreichen wir das Torhaus, einen mystischen Ort zum Essen oder
Kaffee trinken.
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Vom Torhaus geht es entlang der Möhne
Talsperre gegen Nehheim. Hier haben wir einen guten Vergleich vor und nach
Kyrill. Vor zwei Jahren ging es im dichten Tann dahin, jetzt in der Sonne.
Zwar stehen die Eichen wie vor zwei Jahren im Wasser, aber auf der anderen
Seite, der dichte Tann, der ist nicht mehr.
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Nicht nur die Eichen, auch die Weiden
stehen im Wasser und die wurden erobert, von den Kormoranen. Na da werden
sich die Fischwirte aber freuen, uns kommt vor, als hätten die von der Menge
her zugenommen.
Hier kann man auch hervorragend entlang des Sees zu Staumauer kommen.
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Richtung Neheim, freie Sicht für
Wanderer, so könnte die Devise nach Kyrill lauten, denn ohne den Sturm,
würden wir über wahre Prachtstrasse als Waldautobahn nach Neheim laufen. So
ist relativ häufig freie Sicht durch den Sturm, allerdings auch aufgeweichte
Schlammige Wege durch die Holz LKW. Da macht der obige Eichenwald richtig
was her, fest stehen die Eichen und wunderschön anzusehen.
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Hier
ist mal eine Schneise im Wald sichtbar, aber eine kleine Buche, sie stemmt
sich gegen die Übermacht der Fichten und sie ist jedem Sturm dankbar, er
verschafft ihr Luft zum Atmen, Licht für das Wachstum und Nährstoffe die
nicht mehr von den Fichten benötigt werden. Mir kommt es vor, als warte
dieser Baum darauf, das der nächste Sturm die verblieben Fichten schmeißt.
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Ortseingang Neheim und das Ende des
Weges. Den Weg in den Stadtbereich sparen wir uns, was uns entgeht, wir
wissen es nicht, aber wir laufen nunmehr seid mehr als 5 km auf Wegen, die
so befestigt sind, als würde nur noch der Verkehr fehlen. Auch sehr lustig,
am Waldparkplatz ist eine Wanderkarte, auch eine Wegebeschreibung mit den
Wegzeichen, alleine, beide haben nix miteinander zu tun, noch besser, wir
haben eine Wanderkarte, aber außer dem x26 hat diese weder was mit der
Beschreibung noch mit der ausgehängten Karte zu tun.
Traurig, aber kein Einzelfall, wer wie wir in den Bereichen Wandert wo die
Gebirgsvereine unterschiedlich sind, muss sich an Wirr Warr gewöhnen, da
kann sich ein X Weg von der Nummer her schon mal mehrfach ändern, bzw. er
heißt gleich, ist aber gar nicht der Gleiche. |
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