Etwas skeptisch sind wir unterwegs. Zwar
scheint die Sonne, aber zum einen hat es gerade mal 15 grad, zum anderen wie
werden die Wege aussehen, es hat hier kurz zuvor über 100 l/qm geregnet,
eine Menge, die schon ganz schönen Matsch verursachen kann. Totholz
harmoniert hier ganz hervorragend mit einer blühenden Distel, beides wird
wie von einem Theater Scheinwerfer angestrahlt.
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Da
der Kreuzkrug nicht auf der Höhe liegt heißt es erst mal Aufsteigen. Eine
alte Kopfsteinpflaster Strasse geht den Berg hinauf, ein Relikt der Wüstung
Haustenbeck auf dem Truppenübungsplatz. Wunderschön bilden sich die
Halbkreise im Basalt aus und all der Regen hat diese Basaltköpfe nicht aus
schwemmen können. Ich frage mich, wie alt diese Arbeit wohl sein mag,
aussehen tut sie, als wäre der Pflasterer erst vor drei bis vier Jahren
fertig geworden. |
Obwohl schon etliche Meter nach oben
gestiegen, immer Links von uns der Truppenübungsplatz. Da werden die die
eine oder andere Waldübung machen weil sehen tun wir von der Senne nichts.
Mitten im Wald liegen dann auf einmal Gras bewachsenen Munbunker und wir
bekommen für einen kurzen Moment einen Blick hinaus in die Weiten der
Senne...ganz schön flach hat mal einer gesagt, der kam aus Bayern.
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Wenn ich mir dann den weiteren Weg
anschaue, flach ist der nicht, es geht immer weiter bergauf zu den Höhen des
Bielsteines. Den Sender selber lassen wir links liegen da wir direkten Kurs
auf die Porta nehmen. Wunderschön liegen die Täler allerdings zwischendurch
vor uns und es könnte auch irgend wo in Bayern sein.
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Einen letzten Blick zurück bevor wir
durch eine Allee aus riesigen Kastanien gehe. Leider bieten die keinen
schönen Anblick, die Blätter alle zu mehr als 50% trocken, selbst dort, wo
welche nachgepflanzt wurden bietet sich dieses traurige Bild. Ich weiß es
nicht , aber es sieht aus, als hätte die Kastanienminiermotte
diese Bäume alle samt fest im Griff.
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Gute
2,5 Monate später, fast die gleiche Stelle, düster ist es und inzwischen
haben die Kastanien kein Laub mehr. Zugegeben die anderen Bäume auch nicht
aber wenn ich an das Jahr 2006 denke, da hatten wir zu dieser Zeit Traum
Bedingungen. Hier zweigt dann auch der
Lönspfad der X10 ab. |
Der
Hermannsweg im Dunst des
Winterbeginns, es kommt mir vor als wären Jahre vergangen das wir dort
gelaufen sind. Heute heißt es neu Deutsch Hermanns Höhen oder so, ein mehr
an Wanderern konnten wir nicht feststellen und der H für Hermannsweg war
schon immer perfekt ausgezeichnet. Das gilt auch für den
Eggeweg, aber es ist in alten
Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. Meist kostet das allerdings....
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Nun, einmal ist der Hermann den Turm
schon los geworden, drohen tut er ihm auch noch immer, mal schauen, die
Wetter werden ja extremer, eventuell hilft das je ein zweites mal gegen
diesen riesen Masten. Wie hoch der ist sieht man erst, wenn man direkt
darunter steht. Der
Lönspfad der X10 geht direkt
darunter durch. Wir aber sind direkt abgestiegen um sofort wieder zum
Hermann auf zu steige. Gerne denken wir auch zurück als wir hier auf dem
Hermannsweg vorbei gekommen
sind.
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Abstieg vom Hermann, die Wallburg liegt
zu seinen Füßen... na ja, ohne Hinweis hätte ich das nicht als solche
erkannt. Historisch ist sie sicher bedeutend, aber sehen tue ich nicht so
viel.
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Hiddesen liegt im Focus und es wird etwas
besser. Zügig steigen wir ab, aber da wir ja zurück zum Auto müssen
nur um sofort wieder rauf zu steigen. So bekommt man in der Summe mal eben
300 Höhenmeter drauf. Ist eben hügelig.
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Detmold schenken wir uns
für heute, es wäre eine reine Stadtwanderung noch dazu über Kilometer
entlang einer Strasse nach Detmold Klüt. Dabei wäre der kurze erste Teil
durchaus reizvoll, eventuell baue ich ihn hier später mal ein.
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Von Klüt geht es zügig aufwärts so dass
wir bald Detmold von oben hinter uns sehen. Im Gegenlicht der Hermann und
der Sender Hiddesen, allerdings auf dem Foto nur zu sehen wenn man weiß wo
er steht, so weit weg ist er schon.
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Langsam aber sicher geht es den Berg hinauf nach Loßbruch,
rechts und links breiten sich grüne Flächen aus und die Bäume schillern in
allen Farben. Bei blauem Himmel ist der Herbst einfach unglaublich
farbenreich, für sowas fliegen viele nach Kanada.
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Loßbruch selber ist ein kleiner Ort mit einem Steinbruch
über den der Anstieg weiter geht. In der Sonne motzt der kleine Baum mit
allem was er an Farben hat, sicher wird er mal ein großer Baum der dann an
dieser Bushaltestelle im Sommer für Schatten sorgt. Hoffentlich tut ihm
niemand was, sonst wird es nix mit größer werden...
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Als wir auf der letzten Höhe sind liegt
rechter Hand Voßheide mit den modernen Windmühlen dahinter. Hier sind wir
vor 2 Jahren durch als wir auf den
X7 Runensteig unterwegs
waren. Der verläuft vom Kreuzkrug her parallel nach der Porta Westfalica und
wir werden ihm noch ein paar mal näher kommen.
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Von oben ergibt sich der erste Blick auf Teile von Lemgo,
dank Kyril relativ gut, aber nach mehr als 9 Monaten noch immer über Bäume
steigen zu müssen hatten wir nicht erwartet. Wir steigen durch den Wald ab
bis kurz vor den Ortsrand von Brake. Von dort geht es nahtlos nach Lemgo
über. Auch diese Stadtwanderung werden wir uns schenken, wir hatten sie
schon auf dem
X7 Runensteig.
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Lemgo, auch beim
Neustart klappt es nicht, die Innenstadt bekommt eine Luxuslösung für
Fahrrad und Fußweg. An sich nicht schlimm, aber wie ein nicht Ortskundiger
das Krankenhaus finden soll ist uns schleierhaft. Auch sonst ist die
Beschilderung etwas sehr dürftig, also weg von Lemgo, großräumig meiden und
von Lürdissen aus los. |
Wir nehmen den Parkplatz Försterteiche, morgens früh ist es
dort noch schön leer und wir werden von einem Wildschwein freundlich
begrüßt. Nicht anfasse, 2 Meter Abstand halten, alles klar aber schön
aussehen tut sie in ihrer Prachtvollen Matsche, was für ein Schweineleben.
Einmal erst haben wir eine Rotte in freier Bahn gesehen, im Nebel, aber echt
spannend. Etwas Oberhalb verläuft der
Runensteig der über
Lürdissen geht.
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Langsam fällt das Gelände nach Niederluhe hin ab und bei
Sonnenschein bewundern wir die Hügellandschaft um uns herum. Überall blüht
die Kirsche, die Schlehe und einiges mehr.
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In der Ferne die ersten Rapsfelder im gelb, dieses Jahr fast
vier Wochen später als im letzten Jahr, aber da hatten wir Mitte April auch
schon 30 grad und jetzt freuen wir uns über lauschige 19 Grad. Ab hier
lassen wir keinen Hügel mehr aus, immer drüber denn drum herum ist nicht der
Plan.
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Wunderschön liegt ein alter Hof in einer Senke vor uns und
strahlt mit der Sonne um die Wette, sein Dach wurde mit Aluminium Blechen
gedeckt, offensichtlich sehr neu weil sie wie Spiegel strahlen. In der Ferne
eine Bank Gruppe auf dem Hügel.
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Bei der Bankgruppe angekommen genießen wir die Aussicht auf
Talle. Nett gemacht ist das Hier oben und über einen Peilpfeiler mit
Guckloch kann man Richtung Norden die Porta und Richtung Süden das Hermanns
Denkmal sehen
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Tja irgend wie ist das jetzt dumm, gerade nach Talle runter
gestiegen und sofort geht es wieder aufwärts. Eine Woche ist erst vergangen
aber in der einen Woche wurde es so grün wie nur was und im Wald gibt es
schon etwas Schatten.
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Bergab geht es, toll, aber das müssen wir wieder hoch, nur
der Weg, einfach nur klasse ist der und speziell an dieser Kehre sind die
Wiesenpfähle mit Moosen und Flechten besetzt die richtig unwirklich wirken.
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Wir sind im Quellgebiet der Linnenbeeke angekommen, so schön
fließt das Bächlein dahin, unterbrochen von Findlingen und sogar ein
Kraftwerk von 1928 gibt es da, leider nicht mehr in Betrieb.
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Blick von Karenbek auf den Ortsteil Linnenbeeke, sattes Grün
und knallendes Gelb, sehr fein außer das es wieder hoch ging. Dafür ist der
Blick einfach toll.
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Ein Panorama vom feinsten tut sich auf, wir sind in der
Plögerei und haben eine Fernsicht ohne Ende, irgend wo da vor uns, hinter
den forderen Hügeln, da muss die Weser liegen.
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Langsam verlieren wir an Höhe, immer weiter runter geht es
nach Vlotho und dann sehen wir das erste mal die Porta vor uns liegen. So
klar war die Sicht das es zum greifen nah aussah, aber das sind noch gute 17
km bis dort hin.
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Vlotho selber ist sehr voll, zuerst wissen wir nicht warum
aber dann sieht man es, Flohmarkt unter den Brücken ist und einer hat es
geschafft, 100 Punkte, weil er parkt auf der Weserbrücke um zum Flohmarkt zu
kommen.
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Wir sind froh das wir den Trubel hinter uns lassen können
und gehen ein kurzes Stück die Weser in Sichtweite Richtung Kraftwerk.
Malerisch zwei Paddelboote die gegenüber den lauten Motorbooten fast lautlos
dahin ziehen.
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Eine schöne alte Weserbrücke aus Nieten und Stahl zusammen
genietet mit platz für ein zweites paar Schienen. die aber wohl nie kommen
werden, na ja, aber die Pfeiler wären groß genug.
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Wir verlassen für eine kurze Wegstrecke die Weser, werden
sie aber schon am Kraftwerk wieder sehen. Der Weg selber zieht sich leicht
bergauf durch Wiesen und geht dann in einen tollen Waldweg über.
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Wir starten wo wir beim letzten Mal aufgehört haben, hinter
dem Kraftwerk Veltheim ist ein super Parkplatz, alleine trotz Garmin und
Karte finden wir dort nirgends den X3. Entweder er wurde umgelegt, oder die
Markierung wurde überdeckt. Das genau stellen wir dann Höhe Kraftwerk fest.
Also folgen wir unserem Navi was mit den Wegdaten gefüttert wurde durch eine
mal gelbe mal grüne Landschaft.
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Möllbergen und der erste Blick auf das Denkmal an der Porta
Westfalica. Wir schauen weiter nach X3 Markierungen und ab und an kann man
sie durch den Rost schimmern sehen.
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Nachdem wir die Autobahn unterquert haben geht es am
Waldrand leicht bergan. Hier wird der Weg sehr schön während er zuvor nicht
so die Highlights hatte.
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Oben angekommen gilt dann ganz Prima der Weg und wir finden
auch ein Schild X3, richtig schön in Blech mit Feilen drauf, exakt so wie es
unsere Karte sagt, prima könnte man meinen, wenn nicht kurz drauf erneut ein
Schild mit X3 Wegweisung drauf gekommen wäre, allerdings absolut nicht im
Einklang mit der Karte.
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Macht nix, wir bleiben auf dem Weg den wir eh schon kennen
bis zur Porta Westfalica, er bietet eine tolle Erfrischungsmöglichkeit
gegenüber des Freibades ist ein Minigolfplatz und dort existiert Service vom
Feinsten, sogar unser Pedro bekommt
einen Napf mit frischem Wasser und ein Leckerli.
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Den Rückweg gehen wir
über die parallel verlaufenden Wege
X2,
der Burgensteig, von der Porta Westfalica nach Höxter
und den
X7,
Runensteig, von der Porta Westfalica zum Kreuzkrug in der Senne
Die sind eventuell von der Wegeführung nicht schöner, aber
eindeutig spektakulärer, leider auch nicht besser von der Beschilderung, es
schein als wäre der für den Raum Porta zuständige nicht mehr da.
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Wie wandern dahin über die Höhe nach Veltheim, können rechts
schauen wo wir hergekommen sind...
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und links hinter dem Berg da können wir die
Himmelsleiter
erahnen.
Von Hier oben geht es dann steil bergab, man folgt einfach der Beschilderung
für die Radfahrer zur Fähre Veltheim, und wenn man unten in den
Weserwiesen ist, die endlos lange Strasse Richtung Kraftwerk, die bringt
einen zurück zum Auto.
Damit hätten wir wieder einen Weg komplett begangen und jetzt schauen wir
mal, so wie es aussieht werden wir den
Wittekindsweg von der Porta
nach Osnabrück nehmen.
Den Cheruskerweg zum Kreuzkrug und den
Runensteig, auch hoch zum
Kreuzkrug
beide aber über unterschiedliche Trassen hatten wir schon. |
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